Geschichte
Grasmannsdorf war ein ritterschaftliches Lehen. Die Lehensherrschaft des Dorfes war geteilt. Die eine Hälfte gehörte der Domprobstei Würzburg, also dem Würzburger Bistum, die andere Hälfte den Freiherren von Rotenhan, die in der ganzen Umgebung Güter besaßen. Im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wurde Grasmannsdorf während der Belagerung Burgebrachs durch die Schweden (16.1. – 17.2. 1632) gebrandschatzt – bis auf das alte Schloß wurde alles zerstört. Ähnlich ging es Försdorf, Dippach oder Reichmannsdorf. Nach dem Verkauf Ende des 17.Jahrhunderts durch Elisabeth von Rotenhan wurde Grasmannsdorf ein Rittergut – Eigentümer waren höhere Bamberger Beamte. Der bedeutenste Besitzer war der Hofrat Franz Josef von Heinrichen. Dieser erbaute 1769 die Schloßkapelle, die später an die Gemeinde und schließlich an die Familie Kaiser verkauft wurde. Lange Zeit beherbergte sie den vom fränkischen Bildhauer Bernhard Kamm geschnitzten Altar. Heute ist dieser in der neuen Kirche zu bewundern. Im Jahre 1780 erbaute Heinrichen das Schloß in Barock und 1783 ein Brauhaus. Nach dem Verkauf an den Advokaten Hornthal in Bamberg, wechselten die Besitzer etwa zehnmal. Der letzte davon zertrümmerte das Gut. Viele ortansässige Bauern kauften Grund und Boden – letzter Besitzer des Schloßes war der Kaufmann Johann Riemer. Die unehelige Tochter seiner Frau heiratete Johann Krebs aus Abtsdorf, die gemeinsam den Hof erbten. Händler, Kaufleute und Adelige die von Bamberg nach Würzburg reisten, kamen an Grasmannsdorf nicht vorbei. Wer über die damalige Holzbrücke, die “Nikolaus-“ oder “Klasbrücke” wollte musste eine Opfergabe (Zoll) entrichten. Den Namen erhielt die Brücke, weil auf ihr ein hölzener hl. Nikolaus mit Opferstock stand. Der gesammelte Brückenzoll wurde durch den Pfarrherren von Burgebrach verwaltet, der zur Ausbesserung von Schäden dienen sollte. Im 16. Jahrhundert dann, war die Brücke so baufällig, dass sie kaum noch zu benutzen war. Aber keiner wollte eine neue Brücke bauen – so kam es zum Brückenstreit zwischen Burgebrach und Grasmannsdorf. Beide Parteien einigten sich darauf, dass Grasmannsdorf jeden neunten Stein, jeden neunten Arbeiter und jede neunte Fuhre stellen musste. Nach dem 30-jährigen Kreig enstand dann auch die heutige Steinbrücke. Auch beim Schulbau (1929 – 1930) wurde o.g. Entscheidung angewandt – Grasmannsdorf wurde mit dem neunten Teil der Baukosten belastet.
Der Brückenzoll, der sich später ansammelte diente zur Aufstellung der sieben steinernen Brückenheiligen: St. Nikolaus, Nepomuk, Kilian, Veit, Heinrich, Otto und Wolfgang (im 18. Jahrhundert)
Auch der französische Kaiser Napoleon kamen einige Male in unseren Raum und übernachtete in Burgwindheim im “Brauerei-Gasthaus Ibel”. Das war in den Jahren 1806, 1812 und 1813. Die Bauern mussten Gespanne stellen und für Futter und Pferde sorgen.
Zur Vorstellung des “Heimatbuch Grasmannsdorf“ von Philipp Spindler hier klicken.